Haut und Leder
Leder ist Haut - und Haut hat etwas Erotisches
Der französische Künstler Bernard Duca hat sich ganz der Darstellung von menschlichen Körpern verschrieben. Für ihn gibt es nichts Spannenderes - vor allem, wenn dann auch noch erotische Elemente ins Spiel kommen. So sind es vor allem Frauenkörper, die ihn faszinieren. Mit eingeweichten Ledern formt er - über das Zwischenmedium eines Gipsabdrucks - eins zu eins ein Abbild von Frauenkörpern.
Übrig bleibt die Lederkopie, von der er lebt. Denn Duca kann inzwischen auf eine stattliche Fan-Gemeinde bauen, die auf seine erotischen Skulpturen steht, die teilweise bereits zu Preisen von unter 1000 Euro erhältlich sind.
Anfang der sechziger Jahre besuchte der in Thonon Les Bains (Haute Savoie) geborene Bernard Duca die Schule der Schönen Künste in Toulouse sowie das Centre Universitaire d'Art Dramatique in Strassburg.
Danach verdiente er seinen Lebensunterhalt als Dekorateur an verschiedenen Theatern, vor allem in Paris. Hinzu kamen Ausflüge in die (Schwarz-Weiß) Fotografie sowie die Malerei - mit Ausstellungen in Brüssel, Essen, Genf, Paris, Evian und Toulouse.
In den siebziger Jahren überwältigte ihn aber dann die Faszination des menschlichen Körpers. Möglichst naturgetreu wollte er ihn darstellen, und hier entpuppte sich für ihn Leder als ein ganz besonders edles Material.
Ein handwerklicher Abdruck
Während er Kristall, Bronze, Fiberglas oder Stein stets gemäß seiner Vorlagen selbst formen musste, war die Sache mit dem Leder einfacher: Eingeweicht bedurfte es nur noch eines willigen Modells, dessen Körper dann das Vorbild für einen handwerklichen Abdruck lieferte. Seit Mitte der siebziger Jahre hat Bernard Duca mit seinen Kunstwerken diverse Ausstellungen bestritten. Unter anderem stellt er seine teils sehr erotischen Skulpturen auch auf Schuh- und Ledermessen aus - und liefert damit regelmäßig einen vielbeachteten Eyecatcher.
Autor: Manfred Willsch, erschienen im Schuh-Fachmagazin "SHOEZ"